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(Erstaunlich ist, dass Petra und ich auf ungefähr dieselben Fragen kamen. Allerdings wussten wir da noch
nicht, dass Tobi
mit jeder Antwort auch gleich mindestens vier weitere unserer Fra- gen abdecken würde!) Sie hat gesagt - von der Message her, von dem, was in den Texten steht, oder was die Musik aussagt - dass du ihr in einigen Entscheidungen schon weitergeholfen hast. Also habe ich mir gedacht, dass es vielleicht bezweckt ist, dass du den Leuten auch irgendwie helfen möchtest..
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Generell versuche ich eigentlich - das ist aber jetzt, glaube ich, nicht auf die Texte beschränkt, sondern
generell - Leute froh zu machen. Als Hofnarr vielleicht, als Kaspar, als was auch immer. Es gibt so viel Scheiße, die da draußen passiert! Da muss man nicht die Leute noch zusätzlich runterziehen. Und
selbst wenn man die Leute darauf hinweist, dass es das gibt, und dass das existent ist, diese ganze Scheiße, die es da draußen gibt, dann ist es vielleicht trotzdem noch ganz fair und nett, wenn man am
Ende irgendwie noch einen kleinen Funken Hoffnung dabei lässt. Die Texte - ich kann jetzt natürlich nicht sagen, meine Texte sind generell so oder so. Es betrifft auch irgendwie so ganz persönliche
Sachen zum Teil, ganz einfach ganz persönliche Ent- scheidungen, oder ganz persönliche Stimmungen, und die sind zum Teil sehr autobiographisch - und manchmal wird einfach nur eine schöne Geschichte
erzählt, oder mit Bildern etwas Schönes ausgedrückt und einfach versucht, eine Stimmung zu erzeugen. Das kann auch spannend sein. Aber oftmals ist es einfach so, dass ich sage, so ist das bei mir, und so
fühle ich mich im Mo- ment, und - hier, lieber Song, das erzähle ich dir jetzt. Das ist wie so ‘ne Therapie.
Also, ich will mich jetzt nicht irgendwie als Psycho hinstellen, der threrapiebedürftig ist! (lacht) Aber es ist ein- fach irgendwie so, wie andere Leute einem guten Freund etwas erzählen, oder einer guten Freun- din, so erzähle ich dann meinem Song: “So, jetzt hör mal zu. Wir zwei, du Song und ich, wir be- trinken uns jetzt, und ich erzähl’ dir mal mein Leid.” Klar, das habe ich schon öfter gehört, dass halt Leute dann irgendwie ganz einfach sagen: “Ouuh - das Gefühl kenn ich, was du da gesungen hast.” Und das ist auch irgendwie ganz cool. Das freut mich, wenn das irgendwelchen Leuten hilft, dann hat der Song ja schon was bezweckt! Und wenn man eben nichts damit anfangen kann, oder sagt: “Kenn ich nicht, das Gefühl.”, dann soll es immer noch von der Wortwahl her und von den Bildern, in denen gesprochen wird, so interessant sein, dass die Leute auch ohne die tiefere Bedeutung etwas damit anfangen können, und sagen können: Das ist ein geiler Text. Ich meine, zum Beispiel bei Ronnie James Dio ist es ja eigentlich der König, was das “In-Bildern- sprechen” anbelangt. Ich denke, bei vielen Texten kann man auch die wahre Bedeutung - sofern denn wirklich eine tiefere Bedeutung dahinter ist - auch nicht komplett nachvollziehen, und trotz- dem sind die meisten Texte von ihm so interessant geschrieben und formuliert, dass es einfach Spaß macht, diese kleinen Meisterwerke zu lesen. Weil er so schön mit der Sprache umgeht. Und das ist halt irgendwie einfach interessant, finde ich.
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Aber das ist jetzt nicht so die Reihenfolge bei dir? Zum Beispiel bei “Avantasia”, da gab es ja zu- erst
die Story, und danach, hast du gesagt, hast du die Musik drum herum entwickelt...
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Nja, das ist nicht ganz richtig. Also, es hat sich eher unabhängig voneinander entwickelt, und dann wurde
es irgendwann “zusammengebaut”. Dann wurde die Musik auf die Story gelegt, und umgekehrt. Aber es ist jetzt nicht so, dass ich komplett erst mal Lyrics habe, und dann sage: “So - und jetzt machen wir
noch ein bisschen Musik dazu!” Es ist also schon so, dass das un- abhängig voneinander entsteht, und dann irgendwann - äh...(schnappt lachend nach Luft) die “Be- fruchtung” stattfindet! (lacht). ....................................................................
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A-haaa...??! (lacht) ...................................................................
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Nein, also ich meine...irgendwann treffen sich halt die beiden Elemente, und dann muss man halt eben
gucken, wie die zwei zusammen klarkommen! Zuerst ist es bei mir also schon - ich bin, glaube ich, mehr Musiker, als jetzt eben der Poet, und ich hab’ das auch aufgegeben. Früher war das so, dass ich
immer gedacht hatte, man könnte mit den Songs irgendwie die Welt verändern.
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Also - ich würde schon sagen, dass du irgendwo ein gewaltiges Potenzial als Poet hast!
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Ja, auch! ...Naja... Also, ich weiß nicht...?
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Ich meine, ich weiß schließlich, wieso ich Fan von dir geworden bin!
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Nein - nicht wegen den Texten nur. Aber das hat einen irgendwie mit angesprochen. Weil du dir eben über
alles Gedanken gemacht hast. Da kommt auch sehr viel mit Träumen, Vorstellungen und Fantasien vor, und das ist eben so ganz anders, als diese kalte Geschäftswelt, der man sonst überall begegnet - der
Realismus, der einem überall entgegenspringt!
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Ja, der springt einem überall entgegen. Der springt einem auch im Musikgeschäft entgegen. Und irgendwo
gewinnt er zum Teil auch. Irgendwo muss man das auch akzeptieren, denn wir leben ja in einer materiellen Welt. Da hab’ ich zum Beispiel meine Einstellung auch ein Stück weit geän- dert, dass ich jetzt
sage, man muss damit klarkommen, es bringt nichts, als Einsiedler zu leben, wir sind einfach in einer materiellen Welt momentan, und welche Bedeutung wir dem beimessen, das ist ja jedem selbst
überlassen. Ich versuche, dem auch irgendwie so wenig Bedeutung wie möglich beizumessen, aber - trotzdem sind wir einfach da. Das nervt mich manchmal auch, aber das ist ganz einfach so. Früher war ich da
noch optimistischer, was das angeht, aber wenn du jetzt nach Tschetschenien gehst, und den Krieg da mit einem Song beenden willst, dann lachen die dich aus... Aber, wie gesagt - wenn man einzelnen Leuten
damit helfen kann, dann ist das cool, wenn ich jemanden glücklich machen kann, dann ist das geil... Klassenziel erfüllt! (lacht)
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DARK TALES
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